Der tropische Baum Mitragynin speciosa kann bis zu 16 Meter hoch werden und wurde im 19. Jahrhundert von Pieter Willem Korthals, einem holländischen Botaniker entdeckt und beschrieben. Er nannte diesen imposanten Baum Mitragyna, da ihn die Blätter an die Kopfbedeckung von Bischöfen erinnerten, die man Mitra nannte.
Der Ursprung
Man findet die Pflanze auf den Philippinen und in Südostasien, mittlerweile wird sie aber auch in anderen Ländern kultiviert. In Thailand nennt man den Baum Kratom. Auch wird er dort Kakuam, Krathom, Tom oder Ithang, Ketum, Biak-Biak und Mombog.
Die Blätter sind etwa 12 cm lang und haben eine ovale Form. Die Pflanze enthält in den Blättern Wirkstoffe, die nur in dieser vorkommen. Dies sind psychoaktive Alkaloide, Mitragynin und Hydroxymitragynin. In den Ursprungsländern werden die Blätter getrocknet und als Tee getrunken oder pur gekaut, manchmal werden sie auch geraucht.
Die Wirkung
Wird Kratom niedrig dosiert, wirkt er anregend. In Thailand wird er gerne bei langen Arbeitszeiten gegen anhaltende Müdigkeit eingesetzt.
Wird die Pflanze höher dosiert, wirkt sie beruhigend bis zu narkotisierend, weswegen Kratom in Malaysia auch als Opiumersatz dient.
Innerhalb weniger Minuten nach der Einnahme beginnt die Wirkung und hält etwa eine halbe Stunde an. Kratom soll dabei die Geselligkeit sowie das Arbeitsvermögen und die Aufmerksamkeit erhöhen, auch sexuelle Begierde soll gesteigert werden. Werden 10-25 Gramm Kratom eingenommen, können traumähnliche Zustände herbeigeführt werden, die bis zu 6 Stunden anhalten können
Abhängigkeit oft unkontrollierbar
Kratom bindet mit den Wirkstoffen Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin an die Opiatrezeptoren des Körpers. Wird die Pflanze über einen längeren Zeitraum konsumiert, kann diese eine körperliche Abhängigkeit schaffen, die schlussendlich auch mit Entzugserscheinungen zu verbinden ist. Personen, die regelmäßig konsumieren, können zudem Müdigkeit, Gewichtsverlust und eine Hyperpigmentierung der Wangen erleiden.
Legale Vermarktung
Man kann die getrockneten Blätter unter anderem als Legal High in Onlineshops finden. Da Kratom in Deutschland nicht unter dem Betäubungsmittelgesetz steht, kann man in zahlreichen Onlineshops Kratom bestellen. Beachten sollte man, dass man generell keine Sicherheit über die erhaltenen Substanzen erhält. Laut einer Studie werden bei der Herstellung von Kratom auch synthetische Wirkstoffe beigemischt, um die Wirkung zu verstärken. Hierdurch steigt das Risiko beim Konsum, da man nicht immer beurteilen kann, ob es bei einer Verbindung mit beispielsweise eingenommenen Medikamenten zu Wechselwirkungen kommt.
Kann man Kratom mit normalen Drogen vergleichen und erkennt man dies bei einem Drogentest?
Kratom kann in keinem Drogentest festgestellt werden, weder bei dem Standardtest noch bei dem 10-fachen Urintest, solange nur Kratom konsumiert wurde, werden beide Tests negativ sein. Dies liegt daran, dass die Pflanze Mitragynina speciosa nicht die gleiche chemische Zusammensetzung hat wie illegale Drogen, für diese ja spezielle Tests gemacht worden sind.
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