Virtual reality (VR) und Augmented Reality (AR) werden bisweilen als synonyme eingesetzt. Das ist jedoch nicht korrekt. Während VR eine vollkommen virtuelle Realität darstellte, oder viel mehr eine besonders realistische, virtuelle Umgebung (mit entsprechenden VR Brillen, Sensoren und Bedienelementen), ist AR demgegenüber eine Einbettung digitaler bzw. virtueller Inhalte und Konzepte in die Realität. Als populäres Beispiel dafür könnte bspw. die App „Pokemon Go“ herhalten. AR bedarf also keiner sperrigen Brille und kann schon über das Smartphone realisiert werden. An Einsatzmöglichkeiten für sowohl VR als auch AR fehlt es dabei nicht, weshalb wir uns beide Konzepte noch einmal näher anschauen wollen.
VR – das Nonplusultra für immersive Simulationen
Eine besonders wirkungsvolle Simulation lässt Anwender schon fast vergessen, dass diese sich überhaupt in einer Simulation befinden. VR ist eine naheliegende Methode, um dies zu erreichen, da vollständig die simulierte Welt mit fast allen Sinnen vertieft dargestellt wird. Bewegungen mit den Händen und das Drehen des Kopfes werden virtuell umgesetzt und eine VR-Brille blendet alle anderen visuellen Reize aus. Das kann sowohl die eine oder andere interessante Gaming Erfahrung liefern – auch wenn VR hier wahrscheinlich eine Nische bleiben wird. Vor allem aber ist VR für Trainingsprogramme interessant, die sich anders nur schwer oder gar nicht umsetzen lasen würden. Bspw. das praktische Trainieren chirurgischer Eingriffe oder besonders sensibler Reparaturen, die in natura zu trainieren zu teuer oder zu gefährlich wäre. Dass VR im Gaming nie so richtig Fuß fassen konnte, liegt daran, dass es dazu einfach zu viel Ausrüstung erfordert, um mit gebührender Komplexität umgesetzt zu werden. Es kommt nicht von ungefähr, dass die meisten VR Games ein sehr reduziertes Gameplay haben und oftmals nur Rail-Shooter oder dergleichen sind. Es gibt viele Gaming Genres, für die VR sich eben nur bedingt anbietet.
AR ist wesentlich massentauglicher
In Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit und Verfügbarkeit wird AR bereits auf Smartphones auf der ganzen Welt eingesetzt. Mit Ihrem Smartphone können Sie bspw. Sprachübersetzungen nahezu in Echtzeit, Filter, die das Erscheinungsbild von Gesichtern verändern sowie im realen Raum verankerte 3D-Modelle erleben, die durch ihr Smartphone sichtbar werden. Im Gegensatz zu VR, das nur mit einem dedizierten Headset, geeigneten Sensoren und VR-kompatibler Software verwendet werden kann, benötigt eine reguläre AR App normalerweise nur ein Smartphone, was die mögliche Zielgruppe erheblich vergrößert. Es gibt außerdem viele kostenlose AR Apps, sodass keine zusätzlichen Investitionen erforderlich sind, um sie zu nutzen, was von VR sicherlich nicht behauptet werden kann.